Alter: ab 10 Jahren
Gruppengröße: ab 10 Personen
Zahl der benötigten Helfer*innen: keine
Dauer der Aktion: ein Vor-oder Nachmittag bzw. mehrere Workshop-Einheiten
Material: gegebennenfalls Requisiten
Ziel: Ziel ist die Auseinandersetzung mit Alltagsdiskriminierung, alltägliche Erfahrung von Unterdrückung und die Sensibilisierung der Bevölkerung für Alltagsdiskriminierung.
Umsetzung: Unter unsichtbarem oder verdecktem Theater versteht man Spielszenen, die von den Zuschauer*innen oder den Beteiligten für real gehalten werden. Die Szenen finden deshalb nicht auf einer Theaterbühne statt, sondern im öffentlichen Raum, z.B. auf der Straße, in einem Kaufhaus, auf dem Bahnhof, in einem Café etc. Es geht darum, Alltagssituationen abzubilden, manchmal auch das Publikum in bestimmte Szenen mit einzubeziehen und dabei kritisch auf „alltägliche Misstände“ aufmerksam zu machen.
Vorbereitung: In der Gesamtgruppe oder in Kleingruppen werden Erfahrungen zu Alltagsdiskriminierung ausgetauscht und diskutiert:
-Wo habt ihr schon mal Situationen beobachtet, in denen eine Person/Personengruppe diskriminiert wurde?
-Habt ihr schon mal Situationen erlebt, in denen eine Person/Personengruppe diskriminiert wurde?
-Wie haben die umstehenden Personen reagiert?
-Wie, denkt ihr, hat sich die diskriminierende Person gefühlt?
Die Mitwirkenden werden gebeten, eine oder mehrere Situationen nachzuspielen. Im Anschluss daran soll sich die Gruppe/Kleingruppe überlegen, an welchem Ort im öffentlichen Raum die Szene gespielt werden könnte.
Aufführung: Die Szenen werden im öffentlichen Raum von einer Kleingruppe gespielt. Die übrigen Mitwirkenden bleiben in der Nähe und beobachten das Spiel unauffällig. Ihre Aufgabe ist, die Reaktion der Passant*innen zu beobachten und nötigenfalls einzugreifen.
Es sollte darauf geachtet werden, keine Szenen zu spielen, die Stereotypen verstärken oder lächerlich wirken.
Es bleibt freigestellt, ob die Szenen nachher als Inszenierung enttart wird, um eventuell mit Passant*innen über das Gespielte ins Gespräch zu kommen, oder ob allein die beobachteten Reaktionen in der Gruppenauswertung diskutiert werden.
Auswertung: Zunächst werden nur die Schauspieler*innen nach ihren Erfahrungen und Eindrücken gefragt:
-Wie ist es euch in eurer Rolle ergangen?
-War es schwierig für euch umzusetzen/auszuhalten? An welchem Punkt musste die Szene abgebrochen werden?
Dann wird die Diskussion in der Gesamtgruppe geführt:
-Wie habt ihr die Reaktionen der Passant*innen erlebt?
-Was hat euch überrascht?
-Was hat euch schockiert?
-Welche Zusammenhänge seht ihr zwischen diesen Szenen und gesellschaftlichen Verhältnissen (Normalitätsvorstellungen, Haltungen, Strukturen)?