Methode für die Mädchenarbeit
Alter: die beteiligten Mädchen waren zwischen 10 und 16 Jahren alt
Gruppengröße: es haben sich 8 Mädchen beteiligt
Dauer der Aktion: mehrere Nachmittage, richtet sich zum Teil nach der Trockenzeit des Materials
Material: alte Stühle, Schleifpapier oder Exzenterschleifer, Abtönfarbe, farbloser Acryllack, Pinsel, alte Comics, Stoffe, Folie, Draht, Pappmaché …verschiedenes Werkzeug zur Holzbearbeitung, Nägel, Schrauben…
zu erwartende Kosten: schwierig einzuschätzen, kommt auf die bereits vorhandenen Materialien und Werkzeuge an
Ziel: Dieses Projekt zielt auf das Entdecken und Ausprobieren von handwerklichen Fähigkeiten und Freude am Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und Materialien. Es bringt Spaß am Entdecken und Ausprobieren, regt die Kreativität der Mädchen an und fordert Ausdauer (entwerfen, planen, herstellen).
Umsetzung: Die Stühle in unserem Mädchenclub haben schon einige Jahre „auf dem Buckel“, darum bestand schon seit längerem der Wunsch, diese „aufzupolieren“. Daraus wurde dann in den Sommerferien das Projekt „Pimp my Holzstuhl“. Da die Stühle aus unbehandeltem Holz bestehen, galt es zunächst, das Material kennen zu lernen. Nur wenige Mädchen hatten Erfahrung in der Bearbeitung von Holz, darum gab es zu Beginn eine Einführung in die spezifischen Eigenschaften des Materials und die unterschiedlichen Möglichkeiten, dieses zu bearbeiten.Die Mädchen konnten an Holzstücken Verarbeitungstechniken wie Schleifen, Feilen, Sägen, Bohren, Verschrauben testen und den Umgang mit Werkzeugen wie Exzenterschleifer, Bohrmaschine, Feilen und verschiedenen Sägen ausprobieren.
Dann begann die kreative Phase: die Mädchen konnten aus einem großen Sammelsurium unterschiedlichster Materialien wählen (durch jahrelange, vielfältige Kreativangebote in unserem Haus vorhanden) und erste Ideen entwerfen. Zum Teil hatten sich die Mädchen im Vorfeld schon Gedanken gemacht und Skizzen entworfen oder in Büchern und Zeitschriften Anregungen gefunden.
Nach dem Entwerfen und Planen ging es an die Umsetzung. Die Stühle wurden erst einmal abgeschliffen. Da wir in Besitz eines Exzenterschleifers sind, sparten wir dadurch viel Zeit. Außerdem hatten die Mädchen Riesenspaß beim Hantieren mit diesem Werkzeug. Dann wurde vorgezeichnet, geklebt, bemalt, angeschraubt, verdrahtet…Nach und nach entstanden geniale Kunstobjekte: Froschkönig, ein Comicstuhl, ein Aquarium, ein Puzzlestuhl, „Chair in pink“, ein Hundertwasserstuhl, Stühle ohne Namen…
Die Mädchen sind stolz auf das Geschaffene und freuen sich immer wieder, wenn Besucherinnen über ihre Kunstwerke staunen.
Sonstiges: – dieses Projekt im Sommer durchführen: man kann im Freien arbeiten und dadurch Schleifstaub im Raum vermeiden, braucht Lack- und Farbgerüche nicht so intensiv einatmen, Pappmaché trocknet schneller
– für die Holzproben bekommt man Reste beim Tischler oder im Baumarkt
– viel Material für die Gestaltung zur Verfügung stellen, um die Kreativität anzuregen (kann im Vorfeld auch von den Mädchen gesammelt werden)
– bei „Phantasieprojekten“ ist alles möglich, wenn es zum Schluss ein originelles, stimmiges „Gesamtwerk“ wird