Methode für die Jungenarbeit
Alter: ab 6 Jahren
Gruppengröße: variabel
Zahl der benötigten Helfer: keine
Dauer der Aktion: variabel, mindestens 20 Minuten
Material: keine
Ziel: Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, König zu sein? Was ist der Vorteil, wenn man ein König ist? Gibt es auch irgendwelche Nachteile? Kennen die Jungen die Unterschiede zwischen einem guten und einem bösen König? … Dieses Spiel gibt den Jungen die Gelegenheit, einmal die erste Geige zu spielen, ohne dass sie andere einschüchtern oder bedrohen müssen. Besonders schüchterne wie auch aggressive Kinder können davon profitieren. Hier sind sie legitimiert, ihre Wünsche direkt auszusprechen, ohne die Gefahr, das Gesicht dabei zu verlieren. In der Rolle des Königs können sie vielleicht sogar eine gewisse großzügige Haltung einnehmen und ganz neue Seiten an sich entdecken. Da das Spiel klare Grenzen hat, bietet es für alle Beteiligten genügent Sicherheit. Die anschließende Auswertung sorgt dafür, dass es hier keine „Opfer“ gibt.
Umsetzung: Bei diesem Spiel darf einer der Jungen für 10 Minuten König sein, alle anderen Jungen sind die „Diener“ und müssen tun, was der König sagt. Natürlich darf der König nichts verlangen, was ein anderes Kind verletzen oder beleidigen könnte. Aber der König kann sich viele Wünsche erfüllen lassen. Er kann sagen: „Tragt mich mal rum; verbeugt euch vor mir; gebt mir etwas zu trinken; macht einen Botengang für mich u.s.w..“ Sagen Sie den Jungen aber vorher, dass jeder mal an die Reihe kommt, um König zu sein. In einem Spiel können zwei oder drei Jungen mit dieser Rolle experimentieren. Wenn die Zeit des Königs abgelaufen ist, setzt sich die Gruppe zusammen und spricht über ihre Erfahrungen. Das hilft den nächsten Königen, in ihrer ungewohnten Rolle die eigenen Wünsche mit den inneren Möglichkeiten der anderen Jungen zu verbinden und als guter König in die Geschichte einzugehen.
Fragen zur Auswertung:
– Wie hast du dich als König gefühlt?
– Was hat dir am besten an dieser Rolle gefallen?
– War es schwer für dich, anderen „Befehle“ zu geben?
– Wie hast du dich als Diener gefühlt?
– War es schwer für dich, die Wünsche des Königs zu erfüllen?
– War das andere Kind für dich ein guter oder böser König?
– Wie weit kann ein „guter“ König mit seinen Wünschen gehen?