Methode für die Mädchenarbeit
Alter: die Mädchen waren zwischen 14 und 16 Jahren alt – Schwarzlichttheater ist aber für jedes Alter geeignet
Gruppengröße: an diesem Projekt waren 6 Mädchen beteiligt
Zahl der benötigten Helferinnen: eventuell 2 für die Aufführung (Bedienung Musikanlage und Licht)
Dauer der Aktion: 3 Monate
Material: schwarze Stellwände, Schwarzlicht, Ständerkonstruktion für Schwarzlichtröhren, schwarzer Bodenbelag, schwarze Kleidung, weiße und neonfarbene Requisiten
zu erwartende Kosten: schwierig einzuschätzen, liegt u. a. am handwerklichen Geschick der Akteure und der Auswahl der Requisiten. Wir haben fast alle Materialien im Baumarkt „entdeckt“. Neonfarben, den Filz für die Stellwände, Kapuzen und Handschuhe fanden wir recht günstig im Internet.
Ziel: Aufführung eines selbst erarbeiteten Stückes innerhalb eines Theaterwettbewerbes zum Welt-Aids-Tag
Umsetzung: Angeregt durch eine Fortbildung des KgKJH zum Thema Schwarzlichttheater fiel unsere Wahl auf diese spannende Theaterform. Den besonderen Reiz sahen die Mädchen darin, dass sie für die Zuschauer unsichtbar waren, sie keine Texte lernen mussten und mit den Requisiten verblüffende Effekte erzielt werden konnten. Um auf die Problematik Aids einzustimmen, sahen wir uns gemeinsam den Spielfilm „Fickende Fische“ an. Durch Brainstorming erarbeiteten wir uns den Aufbau des Stückes. Bis aber das „Grundgerüst“ stand, brauchte es mehrere Anläufe.
Eine weitere Schwierigkeit war die Auswahl der Musik, da diese einen ganz wesentlichen Anteil an der Wirkung des Spielgeschehens hat (Bewegungsimpuls, Stimmungsträger, Klangkulisse).
Wir fanden in den „Tales and Songs from Weddings and Funerals“ von Goran Bregovic die ideale Musik, auch als Inspiration bei der Erarbeitung des Stückes. Von der Materialbeschaffung über den Bau der Kulissen bis zur Auswahl und Gestaltung der Requisiten wurde alles in Eigenregie der Mädchen umgesetzt.
Dann konnte unter Originalbedingungen geprobt werden und erst während des Übens in völliger Dunkelheit wurde die Wirkung der Gegenstände und Bewegungsabläufe sichtbar, wurde ausprobiert, experimentiert, verändert, verbessert und letztendlich der endgültige Ablauf erarbeitet.
Es entstand die Geschichte von einem Jungen und einem Mädchen, die sich kennen und lieben lernen, ungeschützt miteinander schlafen, daraufhin verschiedenste Ängste durchleben und zu der Erkenntnis gelangen: gut geschützt lebt es sich sorgloser!
Dieses Theaterprojekt entstand innerhalb von 3 Monaten im Rahmen unserer offenen Mädchenarbeit und das Ziel der Aufführung stand natürlich im Mittelpunkt. Da nun aber die „Ausrüstung“ vorhanden ist und die Begeisterung für diese Theaterform anhält, ist das nächste Stück schon in Arbeit…
Sonstiges: Durch das Projekt Schwarzlichttheater haben die Mädchen gezeigt, wie viel Begeisterung, Engagement, Arbeitseinsatz, Kreativität, Durchhaltevermögen und Liebe zum Detail in ihnen steckt.
Das Ausprobieren mit den Requisiten ist sehr wichtig und macht riesigen Spaß. Darum sollte man dafür viel Zeit einplanen.
Literaturtipp: „Schwarzes Theater – leicht gemacht“ ISBN 3-86145-196-4
sehr viele Informationen findet man im Internet:
z.B. http://www.learn-line.nrw.de/angebote/schulkultur/medio/schwarzl
oder www.learn-line.nrw.de/angebote/schulkultur/medio/schwarzl