Alter: Jedes Alter
Gruppengröße: Ab 10 Personen
Zahl der benötigten Helfer*innen: keine
Dauer der Aktion: ca. 20 Minuten
Material: Arbeitsblatt mit Fragen, Klebeband, Faden o.Ä., Schilder mit „ich/ ich nicht“
Zu erwartende Kosten: keine
Ziel:
Die Heterogenität innerhalb vermeintlich homogener Gruppen wird oft übersehen. Wir neigen dazu, Menschen in Kategorien oder Gruppen einzuordnen, ohne ihre Mehrfachzugehörigkeiten wahrzunehmen. Die Übung sensibilisiert dafür, Menschen nicht nur auf eine einzige Zugehörigkeit zu reduzieren. Mit ihr kann eingeübt werden, Gruppen als homogene Gebilde zu betrachten. Überdies wird deutlich, dass gesellschaftlich konstruierte Zugehörigkeiten und Zuordnungen für die Bestimmung des Selbstbildes eines Individuums oft nicht die einzigen und bedeutsamsten sind.
Umsetzung: Der Raum wird so vorbereitet, dass sich immer zwei Gruppen gegenüberstehen können, die deutlich sichtbar voneinander getrennt sind. Den Teilnehmer*innen wird erklärt, dass es bei der Übung darum geht, sich kennen zu lernen und unterschiedliche Gruppenzugehörigkeiten und -zusammensetzungen zu thematisieren. Die Teilnehmer*innen sollen auch die Möglichkeit haben, sich bei der für sie heiklen Fragen entweder nicht zu beteiligen oder falsch zu positionieren. Die Gewissheit sich nicht outen zu müssen schenkt Sicherheit.
Stellen Sie den Teilnehmer*innen nun eine Reihe von Fragen, anhand derer sie sich entweder auf der „ich“ oder der „ich nicht“ Seite positionieren sollen. Machen Sie deutlich, dass es nur entweder/ oder gibt, eine Entscheidung für dazwischen ist nicht möglich.
Nach jeder Frage kann man kurz mit einzelnen Teilnehmer*innen auf die Fragen eingehen und sich deren Antworten genauer erläutern lassen. Außerdem ist es wichtig, den jeweiligen Gruppen die Gelegenheit zu geben, sich zu vergegenwärtigen, mit wem sie in einer Gruppe stehen. Es wird deutlich, mit wem sie unter diesem jeweiligen Aspekt Gemeinsamkeiten und Unterschiede haben.
Beispiele für Fragen:
– Wer kommt aus dem jeweiligen Bundesland/ der Region/ Stadt?
– Wer isst gerne Pasta?
– Wer hat Geschwister? Wer hat mehr als zwei Geschwister?
– Wer macht regelmäßig Sport?
– Wer spielt gerne Fußball?
– Wer hat Freund*innen, die einer anderen Religion angehören?
– Wer ist Rechts-/ Linkshänder*in?
Beispiele für Auswertungsfragen:
– Wie ist es, alleine/ mit wenigen auf eurer Seite zu stehen?
– Wie ist es, mit vielen auf einer Seite zu stehen?
– Hat euch etwas überrascht?
– Hatten die Fragen gleichviel Bedeutung für euer Leben?
– Welche anderen Beispiele für Differenzen kennt ihr?
– Gibt es Zuordnungen, die in der Übung nicht verwendet wurden, aufgrund derer ihr euch zu anderen Menschen/ Gruppen zugehörig fühlt?
Sonstiges:
Zum Abschluss kann noch die Frage gestellt werden, wie viele Schuhe die Personen besitzen. Bei dieser Frage werden sie aufgefordert, sich entsprechend der (grob) geschätzten Zahl in einer Reihe aufzustellen. Diese Aktion führt meist zu viel Gelächter und im besten Fall zur Reflexion geschlechterstereotypischer Zuschreibungen.