In and Out / Ab 15 Jahren

Alter: Ab 15 Jahren
Gruppengröße: Ab 15 Personen
Zahl der benötigten Helfer*innen: keine
Dauer der Aktion: 1 Stunde
Material: keins
Zu erwartende Kosten: keine

Ziel:
– Reflexion über Mechanismen der Ausgrenzung
– sich in die Lage von Diskriminierten hereinversetzen
– über Formen von Ausgrenzung im Alltag nachdenken
– In-group/ Out-group Mechanismen thematisieren

Bei diesem Rollenspiel werden bewusst Ausgrenzungssituationen geschaffen, um sie in ihren Mechanismen und Auswirkungen sehr persönlich erfahrbar zu machen. Hierzu werden eine oder mehrere Gruppen gebildet, in die Einzelne aufgenommen werden wollen. Diese Gruppen benötigen ein Gesprächs-/ Diskussionsthema, um den Gruppencharakter deutlich zu machen bzw. den Einzelnen Einstiegsmöglichkeiten zu bieten.

Umsetzung : In der Gruppe werden zunächst zwei Freiwillige gesucht udn gebeten den Raum zu verlassen. Ein*e bis zwei weitere Teilnehmer*innen übernehmen eine beobachtende Rolle.

Der Rest der Gruppe wird folgendermaßen instruiert:
„Eure Aufgabe wird sein, die beiden Freiwilligen, die gerade den Raum verlassen haben, bei ihrer Rückker auf gar keinen Fall in eure Gruppe zu lassen und ihnen zu zeigen, dass ihr nichts mit ihnen zu tun haben wollt – egal, was die beiden auch anstellen werden. Dazu sollt ihr verschiedene Kleingruppen bilden und euch im Vorfeld überlegen, was eure Gruppe kennzeichnet. Überlegt euch eine Strategie, damit die beiden Freiwilligen auf keinen Fall Teil Eurer Gruppe werden können.“

Instruktion der beiden Beobachter*innen:
„Eure Aufgabe besteht darin genau zu beobachten, was nach Rückkehr der Freiwilligen passiert, wie sich die Gruppen und Personen verhalten. Welche Strategie haben sich die einzelnen Gruppen ausgedacht, was unternehmen die Freiwilligen, um in die Gruppe hineinzukommen? Wie verändert sich das Verhalten der Gruppe/ der Freiwilligen? Achtet auf Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Sprache.“

Die Instruktion der Freiwlligen ist sehr knapp gehalten. Sie werden nicht auf die zu erwartende Ablehnung hingewiesen.
„Versucht, in die Gruppe aufgenommen und Teil von ihr zu werden!“

ACHTUNG: Manche Teilnehmer*innen kommen mit der Rolle der/des Außenseiter*in nicht gut zurecht und sind dadurch so betroffen, dass das Spiel abgebrochen werden muss. Auch die Rolle der Auszugrenzenden ist für manche nicht leicht auszufüllen oder durchzuhalten. Diese Methode erfordert daher eine gute und verantwortungsvolle Moderation. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit müssen die Gefühle der Teilnehmer*innen stehen. Bei einem Abbruch der Methode muss die Leitung vermitteln können, dass das absolut in Ordnung ist.

Auswertung: Die Auswertung findet in der Gesamtgruppe statt, wobei die Teilnehmenden je nach Aufgabenstellung nacheinander befragt werden:
Fragen an die Freiwilligen:
– Wie war das, sich einer Gruppe anschließen zu wollen und nicht aufgenommen zu werden?
– Welche Strategien habt ihr angewendet? Wie wurde darauf reagiert?
– Habt ihr irgendwann aufgegeben? Was habt ihr an dem Punkt gedacht/ gefühlt?

Fragen an die ausschließende Gruppen:
– Wie ist es, Teil einer Gruppe zu sein, die sich abschottet?
– Ist es euch leicht oder schwer gefallen, andere abzuweisen?
– Falls es jemandem schwer gefallen ist: Was hat dich davon abgehalten, die Freiwilligen in die Gruppe aufzunehmen?

Fragen an die Beobachtenden:
– Was hast du beobachtet?
– Wie hat sich das Verhalten der Gruppe und der Freiwilligen verändert?
– Mit wem hast du dich verbunden gefühlt? Mit der Gruppe? Mit den Freiwilligen?

Fragen an alle:
– Kennt ihr solche Situationen im Alltag? In welchem Bereich?
– Ist die Übung und das Verhalten der Mehrheit und der Minderheit auch auf gesellschaftliche Kontexte und Diskurse übertragbar, z.B. Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund?

Sonstiges: Falls die Gruppengröße unter 15 Teilnehmer*innen liegt, kann auf die Unterteilung in Kleingruppen verzichtet werden.